Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan)

Förderer: NUM, BMBF; FörderNr: 01KX2021, NUM COVID-19; Projektlaufzeit: 01.08.2020 - 31.12.2021

Auch in Pandemiezeiten ist die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen eine wichtige Aufgabe, unabhängig davon, ob die Patienten und Patientinnen an einer Covid-19-Infektion oder einer anderen schweren Erkrankung leiden. In der aktuellen Pandemiesituation war die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen schwierig und nur mit Einschränkungen möglich. Es gibt Hinweise, dass eine ausreichende Palliativversorgung zeitweise nicht möglich war – sowohl für die Sterbenden als auch für die Nahestehenden, die Abschied nehmen wollten. Diesem weiterhin relevanten Bereich widmet sich das Projekt Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan).

PallPan wird vom Forschungsnetzwerk universitäre Palliativmedizin durchgeführt. Dazu haben sich zwölf universitäre palliativmedizinische Einrichtungen und weitere Kooperationspartner, insbesondere die Infektiologie im Rahmen des bundesweiten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) zusammengeschlossen. In dem Forschungsvorhaben werden alle Bereiche der Hospiz- und Palliativversorgung (allgemein und spezialisiert, ambulant und stationär) berücksichtigt, damit die Vielschichtigkeit und die Komplexität der Pandemiesituation für die Versorgung von Menschen am Lebensende und deren Nahestehende angemessen abgebildet werden kann. Um für zukünftige Pandemiephasen besser vorbereitet zu sein (die "Pandemic Preparedness“), soll bis März 2021 eine Nationale Strategie für die Betreuung schwerkranker, sterbender Erwachsener und deren Angehöriger in Pandemiezeiten erarbeitet werden. Dazu gehören wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung. Darüber hinaus wird Material für die geplante NUM-Informationsplattform gesammelt sowie die Parameter zur prospektiven Erfassung der Qualität der Palliativversorgung in Pandemiezeiten identifiziert.

Link zur nationalen Handlungsempfehlung zu PallPan

Das Uni-Klinikum Erlangen beteiligt sich unter der Leitung von Prof. Ostgathe, Palliativmedizin, an einem Arbeitspaket, das die Arbeit der CoViD-19-Krisenstäbe untersucht. Mittels leitfadengestützter Interviews werden Mitgliedern von Krisenstäben aller Ebenen zu deren Erfahrungen im Pandemiemanagement und der Berücksichtigung der Situation der Versorgung von schwerkranken, sterbenden und trauernden Menschen mit und ohne CoViD-19 in der Pandemie befragt.
Prof. Ostgathe betont: „Palliativversorgung endet nicht mit Beginn einer Krise; ganz im Gegenteil der Bedarf und die Herausforderungen nehmen in einer Pandemie zu. Daher sollte auch in Krisenstäben das Thema Palliativversorgung berücksichtigt werden.“

Das Projekt PallPan
Am Projekt Palliativversorgung in Pandemiezeiten sind die Universitätsklinika in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Erlangen, Freiburg, Göttingen, Hannover, Jena, Köln, München, Rostock und Würzburg beteiligt. Das Gesamtvolumen der Förderung für alle an PallPan teilnehmenden Einrichtungen liegt bei 1 Mio. Euro. Die Gesamtleitung haben Prof. Dr. med. Claudia Bausewein vom LMU Klinikum München und Prof. Dr. Steffen Simon von der Uniklinik Köln.
Am Standort Erlangen sind die Verantwortlichen:
Prof. Dr. Christoph Ostgathe und Dr. Dr. Maria Heckel

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Informationsplattform in der Pandemie

Die aktuellen Entwicklungen der Pandemie führen dazu, dass in vielen Bereichen wieder räumliche Distanz notwendig ist, menschliche Nähe eingeschränkt wird und Ressourcen in der Versorgung von Patienten und Patientinnen knapp sind. Die Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden ist in diesen Zeiten eine schwierige Aufgabe. Die Betroffenen selbst und ihre Angehörigen erleben die Einschränkungen als sehr schmerzvoll und häufig traumatisierend und die Versorgenden werden vor große Herausforderungen gestellt. Diesen Herausforderungen hat sich der Zusammenschluss aus 13 palliativmedizinischen Einrichtungen (PallPan) gewidmet.

Aus den bereits veröffentlichten Handlungsempfehlungen ist nun eine Informationsplattform entstanden, die Versorgende, Betroffene und politische Entscheiderinnen und Entscheider durch Handlungsempfehlungen, Umsetzungsbeispiele und ein umfassendes E-Learning-Angebot unterstützt – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und leicht zugänglich

Hier geht es zur Webseite: https://pallpan.de

Lokaler Kontakt

Beteiligte Wissenschaftler

Universitätsklinikum Erlangen Palliativmedizinische Abteilung Forschung

Prof. Dr. Ch.Ostgathe, Dr. Dr. Maria Heckel, Isabell Klinger

Netzwerk Universitätsmedizin

Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) (www.netzwerk-universitaetsmedizin.de) hat das Ziel, die Forschungsaktivitäten zu Covid-19 bundesweit zu bündeln und zu stärken, um die Corona-Pandemie durch optimale Abstimmung und Zusammenarbeit schneller und effektiver zu bekämpfen. Alle Aktivitäten sollen zu einer „Pandemic Preparedness“ beitragen. Das Netzwerk umfasst die gesamte deutsche Universitätsmedizin und fördert kooperative und strukturbildende Projekte, bei denen möglichst viele Universitätsklinika eingebunden sein sollen. Der Mehrwert des NUM ergibt sich insbesondere durch den Verbundcharakter und das gemeinsame und abgestimmte Vorgehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau des von der Charité koordinierten Netzwerks Universitätsmedizin mit 150 Mio. EUR für ein Jahr (Laufzeit: 01.04.2020 bis 31.03.2021).

Laufzeit PallPan

August 2020 bis März 2021