Forschung in der Palliativversorgung
Forschung ist eine maßgebliche Möglichkeit, das Versorgungsangebot für Patienten und Patientinnen sowie deren Angehörige stetig zu verbessern. In der besonderen Situation von Palliativpatienten und -patientinnen muss Forschung selbstverständlich sehr umsichtig, ethisch vertretbar und mit dem allergrößten Respekt durchgeführt werden.
Wie auch in der palliativmedizinischen Behandlung und Begleitung stellt Forschung in diesem Bereich den Patienten und die Patientinnen und deren Angehörigen in den Mittelpunkt und erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell. So finden sich unter den Forschenden an der Abteilung neben Medizinern und Medizinerinnen auch Psychologen und Psychologinnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und Gesundheitswissenschaftler und Gesundheitswissenschaftlerinnen.
Neben klinischer Versorgung und Lehre ist die Forschung in der Palliativmedizin ein Grundpfeiler der universitären Einrichtung.

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zeichnet Forschungsarbeit zum Umgang mit multiresistenten Erregern am Lebensende aus
Sowohl in der Geriatrie als auch in der Palliativmedizin brauchen Patienten eine spezielle Pflege. Der medizinische und pflegerische Fokus liegt in beiden Fällen vor allem darauf, die Lebensqualität in der letzten Lebensphase bestmöglich zu verbessern und zu erhalten. Dazu gehören die Schmerzbehandlung und die soziale Inklusion. Tragen Patienten aber multiresistente Erreger (MRE) in sich, steht gerade letzteres im Konflikt mit notwendigen Hygienemaßnahmen und der Isolation von Patienten. Den Schutz aller Beteiligten und den Wunsch nach Begegnung und Nähe mit Angehörigen zu vereinen, wird dann zur Gratwanderung. Die Palliativmedizinische Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Christoph Ostgathe) des Universitätsklinikums Erlangen hat im Rahmen einer Studie daher Handlungsempfehlungen auf der Basis von Erfahrungen sowie Wünschen und Vorschlägen von Patienten, Angehörigen, Mitgliedern des Versorgungsteams und institutionellen Vertretern aus der Geriatrie und aus der Palliativmedizin entworfen. Die wissenschaftliche Tätigkeit um die Weiterentwicklung der Palliativmedizin wurde jetzt von der DGP mit einem Förderpreis geehrt.
Die Strategien zum Umgang mit Patienten, die MRE in sich tragen, wurden vom Verbundprojekt "MendoL" entwickelt - ein Zusammenschluss von Palliativmedizin, Geriatrie, Psychogerontologie, Gesundheitsökonomie und Mikrobiologie. Die Studie bezieht die Problemfelder aller beteiligten Personengruppen mit ein und liefert konkrete Handlungsempfehlungen, die trotz der Umstände viel Raum für eine persönliche und liebevolle Betreuung betroffener Menschen lassen. Dadurch schafft die Studie mehr Sicherheit im Umgang mit MRE-Patienten.
Die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises erfolgte auf dem diesjährigen Kongress der DGP in Bremen. Die DGP wurde 1994 gegründet und fördert die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung aller Menschen, die in der Palliativmedizin tätig sind, und treibt die Entwicklung der Palliativmedizin voran.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoph Ostgathe
Telefon: 09131 85-34064
E-Mail: christoph.ostgathe@uk-erlangen.de