Forschung in der Palliativversorgung
Forschung ist eine maßgebliche Möglichkeit, das Versorgungsangebot für Patienten und Patientinnen sowie deren Angehörige stetig zu verbessern. In der besonderen Situation von Palliativpatienten und -patientinnen muss Forschung selbstverständlich sehr umsichtig, ethisch vertretbar und mit dem allergrößten Respekt durchgeführt werden.
Wie auch in der palliativmedizinischen Behandlung und Begleitung stellt Forschung in diesem Bereich den Patienten und die Patientinnen und deren Angehörigen in den Mittelpunkt und erfolgt interdisziplinär und multiprofessionell. So finden sich unter den Forschenden an der Abteilung neben Medizinern und Medizinerinnen auch Psychologen und Psychologinnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und Gesundheitswissenschaftler und Gesundheitswissenschaftlerinnen.
Neben klinischer Versorgung und Lehre ist die Forschung in der Palliativmedizin ein Grundpfeiler der universitären Einrichtung.

Foto: Stefan Zeitz/EAPC
Optimal versorgt am Lebensende
Dr. Maria Heckel erhält für ihre Forschungsergebnisse in der Palliativmedizin den Early Researcher Award 2019
Wie lässt sich die palliativmedizinische Versorgung weiter verbessern, um Patienten in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich zu betreuen? Für ihre aktuellen Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet erhielt Dr. Maria Heckel von der Palliativmedizinischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Christoph Ostgathe) des Universitätsklinikums Erlangen den Early Researcher Award 2019 der European Association for Palliative Care (EAPC). Als Leiterin der Forschungsstelle der Palliativmedizinischen Abteilung untersucht Dr. Heckel palliative Versorgungskonzepte unter Alltagsbedingungen, um die Sichtweise von Patienten und ihren Angehörigen erfolgreich in die Versorgungsforschung einzubeziehen.
„Forschung ist eine wichtige Möglichkeit, das Versorgungsangebot für Patienten und Angehörige stetig zu verbessern“, bekräftigt die 33-jährige Pflegewissenschaftlerin. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehört die Validierungsstudie zum angloamerikanischen Fragebogen „Quality of Dying and Death“ (QoDD). Mit diesem internationalen Messinstrument werden Erfahrungen aus der Sterbephase und zu den Todesumständen aus Angehörigensicht erfasst. Dr. Heckel validierte den QoDD in einer Kooperationsstudie der Universitätsklinika Erlangen und Mainz für den deutschen Sprachraum, um ihn als Standardinstrument für den Vergleich und die Verbesserung von palliativen Versorgungssituationen auch in Deutschland nutzen zu können. Dr. Heckel: „Praxis und Forschung sollten sich in einem ständigen engen Austausch miteinander befinden, um sich gegenseitig zu reflektieren und dadurch eine stetige Verbesserung der Versorgungsqualität für Patienten und ihre Familien zu erreichen.“ Die Ergebnisse ihrer Forschung hat Dr. Heckel in angesehenen Fachzeitschriften veröffentlicht und auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt. Der EAPC zeichnet seit 2009 junge Wissenschaftler und Ärzte, die einen herausragenden Beitrag zu palliativmedizinischer Forschung und/oder Lehre leisten, mit dem Early Researcher Award aus.
Über die EAPC
Die European Association for Palliative Care wurde 1988 gegründet. Ihr Ziel ist es, die Hospiz- und Palliativversorgung in Europa zu fördern und in alle medizinischen Fachbereiche einzubinden, damit Patienten in ihrer letzten Lebensphase davon profitieren können. Dieses Jahr fand der inzwischen 16. Weltkongress der EAPC mit mehr als 3.000 Teilnehmenden aus über 100 Ländern erstmals in Deutschland statt. Website der EAPC: www.eapcnet.eu