5 Jahre Festschrift Palliativmedizin
67 Im dritten Schwerpunkt liegt der Fokus in der Un- tersuchung spezifischer Bedürfnisse unterschied- licher Patientengruppen, beispielsweise der Fra- ge, inwieweit die Konzepte, die historisch aus der Behandlung schwerkranker und sterbender Men- schen mit Krebs hervorgegangen sind, für Pa- tienten mit Nichttumorerkrankungen sinnvoll ein- gesetzt werden können. Darüber hinaus hat sich die Abteilung zum Ziel gesetzt, die besonderen Bedürfnisse und Bedarfe von schwerkranken Pa- tienten mit Hirntumoren zu beforschen. „Tumor- und Nichttumorpatienten unter stationärer, palliativmedizinischer Behandlung im Vergleich – eine Symptom- und Problem- clusteranalyse“ In diesem Projekt sollen im Kontext der steigen- den Anzahl und damit wachsenden Bedeutung von tumorfreien Patienten in der palliativmedizi- nischen Versorgung anhand des Verfahrens der Clusteranalyse Unterschie- de und Gemeinsamkeiten zu der klassischen Patien- tenklientel mit Tumorer- krankungen erarbeitet wer- den, um hieraus ggf. eine Handlungsempfehlung für die klinische Praxis ablei- ten zu können. Auf Grund- lage der Daten des eta- blierten Dokumentations- systems HOPE aus den Jahren 2007 – 2011 kön- nen insgesamt 6.741 Pa- tientenfälle insbesondere durch Auswertung der 16 Probleme bzw. Symptome umfassenden Liste des Hospiz- und Palliativerhe- bungs-Basisbogens (HOPE) analysiert werden. Diese hohe Fallzahl auf Grundlage der Daten aus ganz Deutschland erlaubt eine möglichst reprä- sentative Aussage über die Situation dieser Pa- tientengruppen in stationärer, palliativmedizini- scher Behandlung. „Charakteristik von Nichttumorpatienten aus der Hospiz- und Palliativerfassung in Deutschland 2007 – 2011“ Nichttumorpatienten stellen bislang eine Minder- heit in der deutschen Palliativversorgung dar. Da jedoch chronische Krankheiten wie Herzinsuffi- zienz, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Nierenversagen in der Bevölkerung bereits jetzt sehr verbreitet sind und in Zukunft aufgrund des demografischen Wandels noch weiter an Bedeutung gewinnen werden, ist ein Anstieg dieser noch unterrepräsentierten Patien- tengruppen in der palliativmedizinischen Versor- gung zu erwarten. Dieses Projekt befasste sich damit, erste Veränderungen und Trends festzu- stellen, um einen Ausblick zu wagen, was die Pal- liativmedizin in Zukunft erwarten wird. Es wurden Behandlungs-Evaluationsbögen der Hospiz- und Palliativ-Erfassung (HOPE) der Zeitspannen 2002 – 2005 und 2007 – 2011 verglichen, um Unter- schiede um Patientenklientel, der Symptomlast und bestehenden Be- handlungsproblemen festzustellen. „Patienten in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung Fürth“ Die vom Palliativ Care Team (PCT) Fürth erhobenen personen-, krank- heits- und versorgungsbezogenen sowie SAPV-Fürth-spezifischen Daten ihrer Patienten von Dezember 2010 bis Juni 2012 wurden vergleichend für Patienten mit Tumor- versus Patienten mit Nichttumorerkrankun- gen ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie sollen der Weiterentwicklung palliativmedizinischer Strukturen die- nen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Patienten mit anderen als Tumorerkrankungen mindestens ebenso komplexe Symptome und Probleme erleben wie Patienten mit Tumorer- krankungen, aber einen erschwerten Zugang zur Versorgung der SAPV zu haben scheinen. Schwerpunkt: Palliativmedizinische Bedürfnisse unterschiedlicher Patientengruppen
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