5 Jahre Festschrift Palliativmedizin
65 „Versorgungsrealität von Patienten nach Entlassung aus der spezialisierten stationären Palliativversorgung“ Die stetige Zunahme von ambulanten und statio- nären palliativmedizinischen Versorgungsangebo- ten in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat zu einer Diversifizierung dieser Angebotsstrukturen geführt und dadurch den Informationsfluss inner- halb des Systems erschwert. Über die Versor- gungsverläufe von Patienten ist deshalb nur we- nig bekannt. Von Mai 2011 bis Februar 2013 wurden insgesamt 245 Patienten nach Entlas- sung von unserer Palliativstation oder aus unse- rem Palliativmedizinischen Dienst, mithilfe von vierwöchentlichen Telefonaten mit den Weiterver- sorgern, bis zum Tod nachverfolgt. In diesen Follow-Up-Telefonaten wurden Informationen be- züglich des Allgemeinzustands der Patienten, ihren aktuellen Symptomen und Problemen, durchgeführten medikamentösen und nichtmedi- kamentösen Maßnahmen sowie erfolgten Versor- gungswechseln und deren Indikationen erhoben. Auch Todeszeitpunkt und Sterbeort wurden er- fragt, um die Überlebenszeit nach Entlassung ermitteln zu können. Lücken in Versorgungsstruk- turen und deren Vernetzungen sollen dadurch erkannt werden, um somit langfristig das Zusam- menwirken der verschiedenen Versorgungsange- bote optimieren zu können. Das Projekt wurde von der Mundipharma GmbH gefördert. „Frühe Integration von Palliativmedizin in das Behandlungskonzept von Patienten mit fortgeschrittenen Tumorleiden“ Die meisten Tumorpatienten erhalten aggressive Therapien am Lebensende, die die Lebensqua- lität stark einschränken können. Es ist jedoch nur wenig bekannt über die komplexen psychischen, physischen und sozialen Bedürfnisse von Patien- ten mit fortgeschrittenen Tumorleiden und die Faktoren, die die Behandlung am Lebensende bestimmen. Das Ziel dieser Studie ist es, die indi- viduelle Symptomlast und Behandlungsintensität bei den Patienten der onkologischen Hochschul- ambulanz des Uni-Klinikums Erlangen am Le- bensende zu eruieren, um die Einführung stan- dardisierter palliativmedizinischer Interventionen in den verschiedenen onkologischen Sprechstun- den der Klinken des Universitätsklinikums zu er- möglichen.
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