5 Jahre Festschrift Palliativmedizin
64 „Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern: kompetent vernetzt – optimal versorgt!“ (PallBayNet) Die zunehmende Ausgestaltung der Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern in den vegangenen Jahren sowie die regionalen Besonderheiten und Entwicklungen bringen eine Diversifizierung der Strukturen mit sich. Einige Erbringer dieser An- gebote haben sich zu regionalen Netzwerken zu- sammengeschlossen, um die vorhandenen Ange- bote für Menschen mit einer nicht heilbaren, fort- schreitenden und weit fortgeschrittenen Erkran- kung und zugleich begrenzter Lebenserwartung in Bayern zu verknüpfen. Die Studie PallBayNet ermöglicht es, funktionierende Rahmenbedingun- gen, Arbeitsweisen, Organisations- und Kommu- nikationsformen bestehender Netzwerke zu er- forschen. Das Ziel ist die Erstellung einer Hand- reichung für den Aufbau und die Gestaltung wei- terer Netzwerke. Das Projekt wird vom Bayeri- schen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert. „Patienten in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung Fürth“ Seit 2007 haben schwerstkranke Menschen in Deutschland ein gesetzlich verankertes Recht auf eine Spezialisierte Ambulante Palliativver- sorgung (SAPV) am Lebensende. Diese hat zum Ziel, den Patienten in den letzten Lebenstagen ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität und ein Versterben in der häuslichen Umgebung zu ermöglichen. 2009 wurde hierfür in Fürth das Palliative Care Team (PCT) Fürth (Leitung: Dr. R. M. Hanke) eingerichtet. Seit Dezember 2010 konnten im Rahmen der palliativen Behandlung personen-, krankheits- und versorgungsbezoge- ne sowie SAPV-Fürth-spezifische Daten gesam- melt werden. In dieser Studie wurden die klini- schen Daten von Dezember 2010 bis Juni 2012 ausgewertet und die Charakteristika von Patien- ten in der SAPV Fürth und deren Versorgung wäh- rend der Betreuung durch das PCT dargestellt. In der Teilauswertung „Retrospektive Datenanalyse von Patienten in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – Vergleich zwischen Stadt und Landkreis Fürth“ konnte durch einen Vergleich zwischen Patienten, die im Landkreis Fürth und Patienten, die im Stadtgebiet wohnhaft waren, gezeigt werden, dass beide Patienten- gruppen kaum Unterschiede in personen-, krank- heits- und versorgungsbezogenen Charakteris- tika zeigen. Die Anzahl der Krankenhauseinwei- sungen war bei Patienten aus dem Landkreis anteilig höher. Die Patienten scheinen unabhän- gig von ihrem Wohnort (Stadt/Land) ähnliche Anforderungen an das SAPV-Team zu stellen. Zu- künftige Versorgungsforschung zu Einflüssen des Wohnortes in Einzugsgebieten anderer Teams erscheint für die weitere Entwicklung der SAPV relevant. „Prädikatoren psychischer Belastung bei Patienten mit fortschreitender, lebens- begrenzender Erkrankung – eine explorative Analyse der Hospiz- und Palliativerfassung 2007 – 2011“ Das Vorhaben stellt eine retrospektive Auswer- tung von Daten aus der Behandlungs- und Doku- mentationsroutine von Palliativstationen, Hospi- zen und anderen Behandlern von Patienten mit fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkran- kungen dar. Ziel der Untersuchung ist es, Prädi- katoren für psychische Belastung innerhalb die- ser Dokumentationsroutine ausfindig zu ma- chen. Als Basis für psychische Belastung dienen die Angaben bezüglich „Depressivität“, „Angst“, „Anspannung“ und „Desorientiertheit, Verwirrt- heit“ aus der validierten Symptom-Problemcheck- liste im Basisbogen der Hospiz- und Palliativer- fassung (HOPE). „Subkutane Medikamentenapplikation in der Palliativmedizin“ Für Patienten in der Palliativversorgung ist die Sicherstellung der Medikamentengabe zur Symp- tomlinderung ein wesentlicher Faktor zum Erhalt der Lebensqualität. Vielfach wird, z. B. wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, als wenig invasives Verfahren die subkutane Applikation gewählt. Die wissenschaftliche Evidenz zu dieser Applikations- form ist jedoch unzureichend. Im Rahmen dieser Studie soll eine Beobachtung und Dokumenta- tion aller subkutanen Medikamentengaben eine deskriptive Beschreibung der Anwendungspraxis ermöglichen. Anhand seltener Komplikationen sollen Häufigkeiten dieser unerwünschten Ereig- nisse dargestellt und Risikofaktoren dafür ausge- macht werden, um diese Einschränkungen zu- künftig im klinischen Alltag zu berücksichtigen.
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