5 Jahre Festschrift Palliativmedizin
29 Der Palliativmedizinische Dienst unterstützt Pa- tienten, Angehörige und das Behandlerteam der bettenführenden Station bei der Linderung be- lastender Beschwerden wie Schmerzen, Atem- not, Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und Unruhe. Er bietet praktische Unterstützung bei der Organi- sation einer angemessenen medizinischen und pflegerischen Betreuung zu Hause an. Susanne Weigel (Oberärztin im PMD): „Durchsicht der Akte, genaues Kennenlernen der Krankengeschichte, Erfassen der palliativmedizi- nischen Indikation zusammen mit den zuweisen- den Ärzten stehen am Anfang unseres Kontak- tes. In diesem Gespräch werden auch – so gut es geht – unsere möglichen Aufträge formuliert. Anfangs stellen diese sich oft sehr eingegrenzt dar, wie z. B.: Unterstützung bei SAPV-Verord- nung oder abdomineller Schmerz. Im offenen Kontakt mit dem Patienten kommen dann erst die vielen „Baustellen“ und oft große existenziel- le Not zum Vorschein, die bei den Visitengesprä- chen mit ihrer im Klinikalltag begrenzten Zeit wenig Raum finden können. Multiprofessionali- tät bedeutet somit nicht selten, dass nicht nur ärztliche Beratung und medikamentöse Symp- tombehandlung wichtig sind, sondern auch psy- chologische, seelsorgerische, pflegerische und sozialpädagogische Kompetenzen in einer Per- son gefordert sind. Das ist herausfordernd und lehrreich.“ Beim Erstbesuch durch einen Arzt und eine Pflegekraft werden der palliativmedizinische Be- darf eingeschätzt sowie ein umfassendes Kon- zept zur Behandlung der vorliegenden Probleme angeboten. In kontinuierlicher Rücksprache mit den behandelnden Kollegen werden die Patien- ten regelmäßig besucht. Je nach Problemstellung kommen dabei unterschiedliche Berufsgruppen zum Einsatz. Ingrid Ritzer-Rudel (Krankenschwester im PMD): „Die meisten der uns angemeldeten Patienten lernen wir im Rahmen eines stationären Aufent- haltes kennen, wo sie sich unter laufenden Therapiemaßnahmen (Chemotherapie, Bestrah- lung, OP, Dialyse etc.) befinden. So unterschied- lich wie die Diagnosen (Tumorleiden, Herz-, Lun- gen-, Nierenkrankheiten, neurologische Erkran-
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